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Hardware Defekt und Software spinnt – Pragmatische Hilfe

Hardware defekt Software spinnt - Steffen Lippke Coding Tutorials

Jeder kennt es: Der Computer / Handy spinnt oder die Hardware gibt auf.

Musst Du Dir alles gefallen lassen? Was sind Deine Rechte? Oder wie kannst Du Dir selbst helfen?

Lass es mich erklären …

Wenn die Software spinnt

Die schlechte Nachricht zuerst:

Es gibt keine perfekte fehlerfreie Software. Menschen schreiben Software und Menschen machen Fehler. Diese Fehler können Jahre lang unentdeckt bleiben. Auf der anderen Seite hat jeder Nutzer andere Ideen, wie er die Software nutzt. Diese Vielfalt kann die Software oft nicht stemmen und stürzt bei neuen Randfällen ab.

Nerviges Coden - nie fehlerfrei
Nerviges Coden – nie fehlerfrei

Patching, Patching, Patching

Auf der anderen Seite müssen wir akzeptieren, dass wir für gute Software Geld zahlen müssen. Nicht nur einmal, sondern über die Nutzungszeit hinweg. Sicherheitspatches kommen tagtäglich auf den Markt und wir müssen rechtzeitig handeln.

Deutsche Rechte zu Deinem Guten

In Deutschland haben wir das Recht auf Gewährleistung bei Kaufverträgen.

Oftmals kaufst Du keine Software, sondern mietest Du diese (Adobe, Games, Office). Die Hersteller verkaufen Dir Standard-Software – also eine Einheits-Software für alle Kunden. Mache den Hersteller auf den Fehler aufmerksam und beschreibe ganz genau, wie Fehler reproduzierbar ist und welche andere Software und Hardware Du verwendest.

Eine Korrektur kannst Du je nach Interesse des Herstellers in wenigen Tagen bis Monaten erwarten.

Pragmatische Lösung ist besser

Oft können wir nicht warten oder haben einen Hersteller, der sich querstellt. Hier empfehle ich die Softwareabhängigkeit zu reduzieren (siehe Anleitung dazu). Außerdem kannst Du ältere Versionen nutzen, welche das unnütze Feature X nicht haben, aber wenigstens noch funktionieren. Halte Ausschau nach Alternativen und besseren Herstellern.

Closed-Source Software wie Windows, macOS oder Photoshop sind für die eigenen Reparaturen nicht geeignet. Die Welt bietet genügend Open-Source-Projekte an, wo Du selbst den Bug suchen kannst oder jemanden dafür bezahlst. Trotzdem ist das in der Regel keine Sache von 5 Minuten, sondern braucht bei großen Projekte eine größere Einarbeitungszeit.

Kaputte Hardware

Die meisten Computer und Hardware sind bei richtiger Lagerung für die Ewigkeit gemacht. Die Hersteller bauen aber absichtlich minderwertige Komponenten ein und verändern die Software so, dass diese sich drosselt. Lese den vollen Beitrag zu diesem Thema.

Deutsche Rechte zu Deinem Guten

Die Gewährleistung gilt für neue und gebrauchte Ware bei gewerblichen Verkäufen. Der Hersteller kann pauschal das Gewährleistungsrecht nicht ausschließen.

Rechte beim Hardware Kauf
Rechte beim Hardware Kauf

1 Jahr lang muss der Hersteller euch beweisen, dass der Mangel an der Ware nicht vor der Übergabe vorgelegen hat. Danach müsst ihr den Beweis erbringen. Bei Computern und Smartphones senden die meisten Hersteller die Geräte zu Dritt-Unternehmen in Günstig-Arbeitsländer, um den Fehler zu reparieren. Scheitert das, könnt ihr den Kaufpreis wiederbekommen oder ein anderes Gerät erhalten.

Pragmatische Lösung ist besser

Vorsicht beim Kauf (Skepsis) ist besser als Nachsicht.

Einen Gewährleistungsfall solltet ihr vermeiden, indem ihr das Gerät in den ersten 14 Tagen auf Herz und Nieren prüft.

  • Hält der Akku lang genug?
  • Was sagen die standardisierten Performance-Tests?
  • Klappert etwas?
  • Sind Schäden direkt erkennbar?

Kaufe geprüfte Hardware. Stiftung Warentest und andere Langzeit-Tests geben euch ein besseres Bild. Wenn ein neues Gerät auf den Markt kommt, müsst ihr nicht in die Bleeding-Edge-Falle tappen. Ihr habt zwar das neuste vom Neuen, aber ihr müsst euch mit allen unbekannten Problemen herumärgern. Statt das Neueste zu kaufen, sind etablierte Geräte (6 Monate – 1 Jahr) die bessere Wahl. Alte gebrauchte Ware (1 – 3 Jahre) kann auch sehr interessant sein, weil alle Produktionsfehler gefunden wurden / nicht existent sind.

Die Sache mit der Garantie

Gewährleistung und Garantie sind nicht das Gleiche. Gewährleistung ist per Gesetz vorgegeben und müssen alle gewerblichen Händler anbieten. Garantie ist ein Versprechen von Herstellern / Händlern, dass das Produkt in 2, 3 oder 10 Jahren noch top ist. Wenn das Gerät nach 2,5 Jahren nicht mehr top ist, kann der Hersteller nach Lust und Laune das Gerät reparieren oder nicht. Die Reputation sinkt, wenn der Hersteller / Händler sich nicht an sein Versprechen hält. Gesetzlich einklagen kannst Du nichts.

Das Recht kennt aber Wartungsverträge. Wenn es zu einem Problem mit dem Produkt kommt, kannst Du dem Händler den Wartungsvertrag vor die Nase halten und eine Reparatur fordern. Wartungsverträge können teuer sein, wenn Du schnelle Reaktionszeiten aushandelst.

Recht auf Reparatur

In 2025 sollten wir nicht unsere Produkte nur die gesetzlichen 2 Jahre nutzen, sondern wollen diese länger verwenden. Kleine (selbst verschuldete) Fehler und Schäden möchten wir kostengünstig reparieren.

Die Industrie macht es uns nicht einfach. Die Produkte sind verplombt, zu geschweißt oder geklebt. Auf der anderen Seite wollen wir wasserdichte Geräte haben, welche per se nicht einfach öffenbar sind. Reparaturen führen die Spezialisten nicht mehr mit dem Schraubenschlüssel durch, sondern die Reparaturen gleichen einen chirurgischen Eingriff mit Skalpell und Lupe.

EU ist aktiv geworden
EU ist aktiv geworden

Die EU möchte das Ändern und hat im April 2025 eine Richtlinie auf den Weg gebracht: Alle Hersteller müssen ihre Produkte in den ersten 2 Jahren zu angemessenen Preisen und in angemessenen Zeiträumen reparieren. DIY-Verbraucher und Enthusiasten (und alle die werden wollen) müssen Zugang zu Ersatzteilen, Werkzeugen und Reparaturinformationen haben.

Einige Städte und Bundesstaaten wie Thüringen bieten Reparaturanreize wie Gutscheine und Fördergelder für Deine Reparaturen an. Online-Plattformen helfen bei der Suche nach den Reparaturbetrieben vor Ort und Verkäufern von generalüberholter Geräte. 

Kauf Software / Hardware – Tipps und Anleitung

Der Kauf von Software und Hardware ist nicht nur mit positiven Aspekten verbunden. Wir müssen uns um die Geräte kümmern und die Software lauffähig halten. Deshalb sollten wir die schlechten Hersteller und Produkte vor dem Kauf herausfiltern.

  1. Was ist mein Problem? Was möchte ich lösen? z. B. Ich möchte am Abend 1 Stunde Video-Entertainment haben.
  2. Welche Produktgruppe kann dafür eine Lösung sein? z. B. Fernseher sind der Klassiker
  3. Welche (robustere, passendere) Alternativen gibt es? z. B. (mobile) Beamer, Spielkonsolen, tragbare Bildschirme und mehr.
  4. Habe ich die Alternative bereits (oder Verwandtschaft / Familie)? Können wir das Gerät wieder (anders) nutzen oder besser teilen?
  5. Brauche ich die neusten Features oder reicht ein Vorjahres-Modell aus? Die Filme erhalte ich maximal in Full HD. Deshalb haben 4K Beamer und Fernseher nur einen begrenzten Nutzen.
  6. Ist der Produktsupport gut? z. B. Hersteller A bietet günstige Produkte an – aber keinen Produktsupport.
  7. Hat ein Unabhängiger das Produkt bereits getestet? Ist das Produkt 6 Monate auf den Markt?
  8. Wie lange wird das Produkt halten? Wie sieht eine richtige Verwendung und Pflege aus? z. B. Monitore halten 5 – 20 Jahre / Beamer Lampen halten 20.000 Stunden
  9. Kann man das Produkt auf den Gebrauchtmarkt (gewerbliche Händler) erwerben? z. B. Statt 1000 € neu zuzahlen, sind geprüfte, gebrauchte Modelle für 700 € verfügbar.
  10. Kann ich mir das Produkt leisten? Oder muss ich sparen?
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