Was ist Minimal Tech?
Das ist Deine Einführung in das Thema!
Starten wir
1. Was ist Minimal Tech?
Minimal Tech (Computer) bezieht sich auf eine minimalistische IT-Lösung, die sich auf grundlegende Funktionen konzentriert und unnötige Features, hohen Energieverbrauch, Größe oder Komplexität vermeidet. Das Ziel ist oft Einfachheit, Effizienz und Langlebigkeit. Das sind die wichtigsten Aspekte von minimaler Technologie im Bereich Computer:
Niedriger Energieverbrauch
Geräte mit minimalem Strombedarf, wie z. B. ein Raspberry Pi oder ein Mikrocontroller. Klassische Desktop-PCs sind nicht für Stromverbrauch optimiert, sondern für Performance. Die meisten Nutzer fragen nicht nach dem Stromverbrauch, sondern nach der Performance. Die Hersteller fokussieren sich auf diesen Aspekt. Einen geringen Stromverbrauch erreichst Du nur durch viel Recherche, einige Komponenten wie das Netzteil, die CPU und das Mainboard können nicht effizient arbeiten. Mobile CPUs, ARM-Architektur und MicroPSUs sind ein guter Anfang.

Kompakte Bauweise
Kleine und leichte Designs, z. B. Mini-PCs oder dünne Laptops. Die Platinen mit Speicher, CPU und Grafikkarte werden immer kleiner. Laptops bestehen aus 70 % Batterie und 30 % „Computer“. Im Bereich Desktop kannst Du mit dem Standards MiniITX, SFX-Netzteile und Low-Profile Kühler einen sehr kompakten Computer bauen, die weniger als 10 Liter haben. Das Problem bei kompakten Bauweisen ist die Kühlung, welche entweder das System ausbremst oder sich wie ein Düsenjet anhört.
Nur die notwendigen Komponenten
Lege den Fokus auf wesentliche Teile wie der Prozessor, Arbeitsspeicher und Speicherplatz, ohne die überflüssigen Peripheriegeräte. RGB, Mauspads, CD-Schächte und Extra-Festplatten sind nett, aber nehmen Platz weg. Alle Extra Teile brauchen Pflege bzw. können Probleme verursachen.
Robuste Bauweise
Diese Geräte sind oft auf Langlebigkeit ausgelegt, mit weniger anfälligen Bauteilen. Industrie Hardware ist für die Langlebigkeit optimiert, welche Staub und Wasserdicht sind. Industrie-Computer sind für Temperaturschwankungen ausgelegt und jedes Klima dieser Erde.
Genügsame Software
Ressourcensparende Betriebssysteme
Leichte Systeme wie Linux-Distributionen (z. B. Ubuntu, Arch Linux oder Alpine Linux), die wenig Ressourcen benötigen, helfe dabei ein minimales Setup aufzubauen. Die zentrale Idee ist das Debloating. Wir entfernen alle Programme von dem Betriebssystem, welche wir nicht benötigen. Windows beinhaltete nicht nur die notwendigen Programme von Beginn an, sondern auch Werbeprogramme, welche Du in der Regel nicht brauchst. Installiere nur Programme, welche Du verwendest und vermeide 3 Browser zu installieren (solange Du diese nicht explizit brauchst). Über das Thema Debloating habe ich einen Beitrag hier erstellt.

Fokus auf das Wesentliche
Tools und Programme, die Funktionalität über Funktionsvielfalt stellen, wie textbasierte Editoren (z. B. vim
, nano
) oder Kommandozeilenprogramme. Diese Programme sind so minimal, dass diese Expertise brauchen. vi
zeigt, nicht an, wie Du das Programm schließt (ESC –> ! –> q), ist aber frei von Ablenkungen. Wer es nicht so extrem benötigt, kann auch einen grafischen Markdown Editor, wie Joplin oder Typora nehmen. Denke daran, dass Minimal Tech nur ein Tool ist und kein Selbstzweck.

Datenschutz und Sicherheit
Minimalistische Software verzichtet oft auf Telemetrie und unnötige Hintergrunddienste. Schwachstellen gibt es jeden Tag neue, deshalb ist es sinnvoll sowenig Programme wie möglich installiert zu haben. Diese müssen zeitig gepachtet werden, um den Schutz zu gewährleisten. Andere Programme sind sehr gesprächig. Sie tracken jeder Deiner Schritte und sende diese an das Mutterschiff. Telemetrie sollte nach GDPR optional sein, aber in einige Unternehmen nehmen das so lala.
Für die Ernsthaftigkeit – Anwendungsbereiche
Warum brauche ich Minimal Tech? Hier ein paar Beispiele:
Einfachheit
Entwickelt für grundlegende Aufgaben wie Surfen, Textverarbeitung, Programmieren oder Medienwiedergabe. Die meisten Computernutzer brauchen kein Hippie-Setup mit viel Bling Bling, sondern ein stabiles System, welches sich selbst erklärt. Wir möchten nicht, dass das Betriebssystem bzw. der Computer / Software selbst zur Beschäftigung wird (Distro-Hopping). Die Software und Hardware sollen zusammen uns bei einem Problem unterstützen. Das kann die Informationsbeschaffung und -aufbereitung sein. Wir wollen uns primär nicht um Themes und Dark Mode kümmern.
DIY oder anpassbar
Viele minimalistische Setups sind Do-it-yourself-Lösungen, bei denen Nutzer nur das integrieren, was sie wirklich brauchen. Es gibt nicht das eine Minimal Tech. Jedes Setup sieht anders aus und das ist auch gut so. Wenn ein Setup nicht so minimal ist, ist das auch gut so, weil der Nutzer verschiedene Arbeiten erledigen möchte. Wir wollen nicht die Anzahl der Programme zählen oder die Leistungsfähigkeit vergleichen, sondern zu unserem Ziel kommen.
Portabilität
Minimalistische Computer sind oft tragbar und flexibel einsetzbar. Laptops bzw. Ultrabooks sind superleichte Computer mit allem, was man braucht. Selbst Mini-PCs können mit einem tragbaren Bildschirm, Mobile Tastatur und Powerbank können portabel gemacht werden.
4. Beispiele für Minimal Tech
Was ist optional? Die PC-Industrie macht mehr Geld mit dem Zubehör und weiteren Komponenten als von dem Verkauf der CPU- und GPU-Chips.
Monitore, RGB-Lüfter, Designer-Gehäuse, Tastaturen und CPU-Thermometer saugen Dir das Geld aus der Tasche, ohne 1 % mehr Leistung zu erhalten.
Minimal Tech geht einen Schritt zurück und fragt erst „Was will ich mit dem Computer machen?“. Wenn Du 95 % der Zeit surfst, E-Mails schreibst und Musik hörst, kannst Du eine ganze Reihe an Computern ausschließen und unnötiges Equipment links liegen lassen:
- Raspberry Pi: … ist ein kreditkartengroßer Computer für grundlegende Aufgaben, Bildungszwecke und Hobbyprojekte. Den Computer kann man mit bis zu 16 GB RAM kaufen und ist damit besser ausgerüstet als viele Laptops. Der Computer ist so groß wie eine Geldbörse, hat einen Haufen an Anschlüssen und selbst Grafikkarten und PCIe-SSDs könntest Du anschließen. Auf diesem Computer läuft meist Linux.
- Intel NUC oder Mini-PCs / Thin Clients: Mini-PC sind in der Regel Notebooks ohne Bildschirm und Tastatur. Diese sind mit AMD und Intel Chips erhältlich, welche im Vergleich zu den großen Computern sehr platzsparend und energiesparend sind. Wer weder Gaming noch Video-Bearbeitung durchführt, wird kaum einen Unterschied merken. Diese Geräte gibt es als sehr schwach (Thin Clients) bis hin zu Workstation Mini PC mit Grafikkarte. Je mehr Leistung die Systeme haben, desto lauter werden die Lüfter oder teurer werden die Systeme.
- Chromebooks: … sind günstige Laptops mit Chrome OS für webbasiertes Arbeiten. Sie basieren auf Linux mit allen Services, die Google zu bieten hat. Sie sind günstig in der Anschaffung, da keine Windows Lizenz notwendig ist.
Um Kosten und Nerven zu sparen ist es sinnvoll nicht das Neuste zu kaufen (Bleeding Edge), weil Du viel Geld ausgibst, um Beta-Tester zu werden. Stattdessen kaufst Du die etablierte Hardware des letzten Jahre(s/en) mit genügend RAM und Speicher, um für die Zukunft gerüstet zu sein.