Unterschätze Gefahr: Wie abhängig bin Ich von Software?

Alkohol und Nikotin sind die ersten Wörter, die uns bei „Sucht“ einfallen.

Digitale Gefahren von der Droge Software bleiben unerkannt.

Lese diesen Artikel, um Abhängigkeiten zu erkennen und zu reduzieren!

Starten wir!

Bin ich abhängig von einer Software?

Viele Menschen machen einen großen Bogen um Drogenabhängige an öffentlichen Plätzen. Sollten wir uns vor unserem virtuellen Selbst ekeln?

Drogen sind nicht nur ein Problem in der physischen Welt, sondern auch in der virtuellen Welt allgegenwärtig.

Du kannst nicht nur von Ethanol (Alkohol), Nikotin oder Junkfood abhängig werden, sondern auch von Büro-Software, Apps, Games und Unternehmens-Software, die man Tag für Tag nutzt.

Wer das nicht glaubt, teste Dich selbst, wie süchtig Du bist:

Das Quiz basiert auf der Einstiegsfrage: „Welche Software, Games oder Apps nutze ich sehr regelmäßig und häufig?“ Nehme Dir 3 Softwareprodukte vor und für jedes „Nein“ erhältst Du einen Schnapsflaschenkorken:

1. Kann ich ohne die Software länger als 14 Tage auskommen? Wie lange kannst Du im Büro-Alltag ohne diese Software auskommen?
2. Ich weiß, wie ich meine Daten herausbekomme? Kann das Dateiformat eine andere Software lesen und weiterbearbeiten?
3. Ist die Software nicht an die Hardware gebunden? Oft brauchst Du die passende Hardware für Deine Software. Kannst Du überhaupt noch Ersatz kaufen?
4. Habe ich keine Alternative, wenn der Hersteller mit der Software verschwindet?
5. Ist der (Ruf-) Schaden größer als 100 €, wenn Deine Daten in der Klatschpresse oder einem Forum auftauchen? Der Hersteller bietet die Grundlagen für IT-Sicherheit

Zähle die Korken und werte aus:

• 0 – 5 Korken – Unabhängiger Adler: Du musst diesen Artikel nicht lesen.
• 6 – 10 Korken – Unselbständiger Panda: Lese den Artikel und setzte die Punkte auf.
• 11 – 15 Korken – Abhängiger Junki: Lerne den Artikel auswendig und führe alle Schritte durch.

Software Abhängigkeiten sind Alltag

Software Abhängigkeiten sind kein Zufall, sondern bekannte Business Strategie. Andere Marketing-Experten nennen diese Strategie goldener Käfig. Du kannst alles machen, solange Du immer alle überzogenen Kosten bezahlst und Dich nicht vom Anbieter wegbewegst.

Bekannte Beispiele sind Apples Ökosystem und Microsofts Office Suite. Die Cloud Angebote sind der nächste logische Schritt, um die Kunden noch mehr an die Produkte zu binden, weil den Kunden nicht einmal der Speicher gehört, worauf diese arbeiten.

Nicht nur die großen Software-Buden arbeiten so, sondern auch kleine Klitschen, welche Spezial-Software verkaufen. Der Software Lieferant für Deinen smarten Saugstauber 😉 macht Dich auch abhängig.

Hat die Software einen Fehler, bleibt Deine Wohnung dreckig und Du bist zu 100 % abhängig vom Anbieter, dass dieser den Fehler finden (will).

Was gegen Software Abhängigkeit tun?

Fokus – Ignoriere unwichtige Software

Wir müssen uns nicht um jede Software Sorgen machen, von der wir abhängig sind. Überlege zuerst, wie wichtig die Software wirklich ist.

Windows Taschenrechner als Beispiel: Du nutzt diesen jeden Tag, aber kannst diesen schnell durch eine Alternative austauschen. Kritische Daten speichert Dein Taschenrechner nicht. Also überspringe diese Software.

• Streiche die kleinen Helfer-Tools von der Liste
• Füge Online-Anwendungen (SaaS) und Cloud-Anbieter hinzu

Der Zeitpunkt ist der Schlüssel

Am einfachsten vermeidest Du Abhängigkeiten, anstatt diese zu bekämpfen. Sobald Du neue Software oder Hardware kaufen oder nutzen willst, solltest Du die unteren Punkte genau anschauen. Eine Datenmigration ist sehr kostspielig. Deshalb lasse Dir Zeit mit der Entscheidung und lasse Dich nicht von Marken oder Verkäufern drängen:

• Welche Open Source Bestandteile verwenden diese?
• Basiert die Software auf einem speziellen Betriebssystem z. B. Windows?
• Gibt es noch in 3 Jahren Ersatzteile für diese Hardware? Sollte ich mir heute schon Ersatzteile günstig kaufen?

Erster Ansatz – Open Source kaufen

Wenn Du nicht weißt, wo Du anfangen kannst, ist die Suche nach einer Open Source Alternative immer ein guter Anfang. Andere Dienstleister und Berater solltest Du je nach Bedarf dazu buchen, weil Du die Software erfolgreich betreiben willst.

• Schaue auf Github vorbei
• Probiere Software von SourceForge aus
• Recherchiere nach Self-Hosted Lösungen

Zweiter Ansatz – Source Code Escrow

Du brauchst genau dieses Feature, welches nur diese Software anbietet? Kein Problem.

Vereinbare mit dem Hersteller, dass diese den Code einem Dritten geben, welche Dir es überreichen müssen, wenn der Hersteller das Produkt nicht mehr unterstützt oder Pleite geht. So kannst Du Dich für die Zukunft wappnen

Im Teufel steckt im Detail – Subabhängigkeiten

Eine Abhängigkeit kommt selten alleine.

Hersteller verbundeln Software mit anderen Software über diese sie selbst keine Kontrolle haben. Spezielle Hardware für welche es in 2 Jahren keine Ersatzsteile mehr gibt, sind die Grundlage für die Funktion der Software. Eine genaue Untersuchung ist hier Pflicht.

Wer soll das ALLES bezahlen?

Der Einkäufer schaut sich meistens nur die Kaufkosten der Software an. Die Einkaufskosten sind meistens nur ein kleiner Bruchteil der Gesamtkosten. Die Kosten für Schulungen, Migration (zum Tool hin, zum Tool weg) und Betrieb überwältigen ein Unternehmen schnell.

• Informiere Dich über alle Kostenbestandteile
• Vergleiche die Kostenbestandteile als Total Cost of Ownership mit anderen Produkten
• Wähle das Produkt mit der geringsten Total Cost of Ownership aus

Unterschätzt! – Selbst entwickeln lassen

Viele Unternehmen machen sich gar nicht mehr Gedanken darüber Software entwickeln zu lassen. Eine Standard-Software kann eine massive Abhängigkeit schaffen. Ein echt agiles Entwickler-Team kann ein isoliertes Problem kostengünstig bearbeiten. Danach gehört Dir / Deine Unternehmen das Stück Code – keine Abhängigkeit mehr.

• Gutes Requirements Engineering ist die Grundlage jedes erfolgreichen Software-Projektes
• Kaufe nicht die billigsten Entwickler ein
• Kleine Teams arbeiten besser als große

Aus dem Käfig ausbrechen – Export

Einen Vendor-Lock-in kannst Du einfacher beurteilen, wenn Du die Export-Formate Dir angesehen hast. Unsere standardisierte Welt ist oft nicht so standardisiert, weil Hersteller die Kunden an sich dauerhaft binden wollen.

Wie kannst Du die Daten aus der Cloud herausbekommen oder aus Deinem Notiz-Programm?

Das Märchen vom Cloud Backup

Die Cloud ist wichtig und sinnvoll, aber ein lokales Backup ist Pflicht. In der Vergangenheit gab es genügend Fälle, dass der Cloud-Anbieter Deine Daten und alle Deine Backups verloren hat. Scheinbare Redundanzen oder menschliches Versagen sind Alltag.

Alternativen und Markt im Auge behalten

Wenn Du Dich für eine Software entschieden hast, ist es wichtig weiterhin den Markt im Auge zu behalten. Schnell ist Dein Hersteller von einem großen Tech-Konzern aufgekauft und die Software wird nicht mehr unterstützt.

Informiere Dich über ähnliche Produkte, um noch genügend Zeit zum Reagieren zu haben. Interessen von Software Herstellen können sich über lange Zeiträume schnell ändern.