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Vermeide Zölle und Politische Unsicherheiten – IT neugedacht

Keine Lust auf Zölle und politische Unsicherheiten?

Du bist nicht alleine. Jetzt merken viele, dass die Abhängigkeiten doch ein Problem sind.

Dieser Beitrag zeigt Lösungen auf.

Starten wir!

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Zölle und Unsicherheit

Die letzten Jahre haben gezeigt, dass Zölle und Regulierungen die neuen Raketen und Waffen sind, mit denen sich die Staaten gegenseitig bekämpfen.

Trotzdem möchten wir eine stabile IT mit Hardware und Software haben, weil viele Unternehmen und Privatpersonen durch die „böse Digitalisierung“ von dem „Neuland Internet“ abhängig geworden sind. Statt lokale Kompetenzen aufzubauen, zu halten und selbst Hardware zu kaufen, sind viele auf die Hyperscaler (AWS, Azure, Google Cloud, Alibaba Cloud, …) aufgesprungen.

Da jetzt alle wie aufgescheuchte Hühner durch die Gegend rennen, wäre es sinnvoll die Risikobetrachtung der Verwendung von Microsoft 365, iPhones, Windows, AWS und Azure auszugraben. Gibt es nicht? Komisch.

Wir haben uns über Jahre in eine Abhängigkeit gegraben, aus der wir jetzt nicht in 2 Minuten herauskommen. Wir sind hochgradig abhängig, weil der „Industriestandard“ doch funktioniert.

Ich möchte nicht sagen, dass die Technologie und die Unternehmen per se schlecht sind, aber eine sehr starke Abhängigkeit von Dritten birgt immer eine Gefahr. Wir können nie ganz ohne Abhängigkeiten leben, aber ein gewisser Grad an Selbstständigkeit ist für jeden Pflicht, Selbstschutz und Risikomitigation.

Ignorierte Szenarien in Cloud

  • Auslagern: Viele Unternehmen und Privatpersonen wählten eine ausländische Cloud, weil IT nicht ihr Kerngeschäft / -kompetenz ist. Firma A verkauft Socken und Firma B Brötchen und keine Mailserver. Trotzdem können wir nie ganz das Risiko auslagern. Wenn ein Breach passiert, ist das Unternehmen selbst verantwortlich und nicht der Cloudanbieter. Deine Daten sind das Öl in 21. Jahrhundert. Dein Kronjuwelen lagerst Du auch nicht außerhalb des Hauses.
  • Technologie-Sperren: Large Language Models sind der heiße Sch*** in 2024 / 2025. Dafür brauchen wir eine Menge an GPUs. Viele Unternehmen mieten sich GPUs an, um eigene Modelle zu erstellen. Leider wollen das viele Unternehmen und Regierungen zugleich. Wer eine GPU käuft, dem kann keine Cloud-Drossel oder -Limitierung das Projekt verlangsamen. Die Cloudanbieter können sich selbst bevorzugen und alle GPUs für sich reservieren.
  • Vendor-Lock-in: Selbst wenn die Regierungen stabil sind, können die Cloudanbieter jedes Jahr ihre Preise steigen lassen. Da die Cloudanbieter so groß sind, akzeptieren diese keine langfristigen Verträge von Seite des Kunden. Auf der anderen Seite kann das Angebot limitiert werden und wichtige Services wegfallen oder sich ändern. Der Kunde muss sich den Cloudanbieter anpassen und nicht der Cloudanbieter dem Kunden.

Sind Hyperscaler tot?

Ein HashiCorp-Forrester Report führt eine Umfrage durch: In einer Umfrage, an der mehr als 1.000 IT-Manager aus Nordamerika, Europa, dem Nahen Osten und dem asiatisch-pazifischen Raum teilnahmen, gaben 94 % der Befragten an, dass in ihren Unternehmen erhebliche, vermeidbare Cloud-Kosten anfallen, die auf eine Kombination von Faktoren wie zu wenig genutzte und übermäßig bereitgestellte Ressourcen sowie fehlende Fähigkeiten zur Nutzung der Cloud-Infrastruktur zurückzuführen sind. 

Ein Hauptgrund für die Nutzung von der Cloud waren die Kostenersparnis und die Effizienz, die man gewinnen sollte. Blöd gelaufen …

Jetzt sind alle auf der Plattform und lassen prähistorische Programme in überteuerten virtuelle Maschinen laufen, welche die Anbieter jedes Jahr 10 % teurer machen. Die Cloud kann nur effektiv arbeiten, wenn man die Managed Services wie Datenbanken, Broker und Serverless Funktionen verwendet. Stattdessen haben wir unsere alten Rechenzentren 1:1 kopiert. Wir lassen virtuelle Maschinen in der Cloud laufen, von denen wir nicht mal ein lokales Backup im Unternehmen haben. Grrr.

Genug vom Rant. Jetzt kommen die Lösungen:

Was machen? Profitieren statt Opferrolle annehmen

Statt den Kopf in den Sand zu stecken, stelle ich jetzt 4 Lösungen vor, mit denen wie die Abhängigkeiten reduzieren können. Cloud ist nicht per se schlecht, aber kopflos nur auf Cloud, Cloud und nochmal Cloud zu setzen, ist grob fahrlässig.

Lokale Service Provider nutzen

Statt die Dienstleistung im Ausland einzukaufen, kannst Du einen lokalen Anbieter nutzen. Bei Cloud denken alle nur an AWS, Azure und Google Cloud, aber der lokale Markt bietet auch Optionen. Die Angebote gehen über dedizierte Server hinaus. Virtuelle Maschinen, Managed Datenbanken und Services oder Docker/Kubernetes sind bei einigen Anbieter verfügbar. Die großen Hyperscaler bietet mehr Services an und Du wirst keinen 1:1 Ersatz finden.

Für ein Hopping bereit sein

Lasse Dir nicht bei jedem Cloud-Provider gleich die Handschellen anlegen. Überlege Dir ein Konzept wie Du schnell Daten umziehen kannst. Suche Dir beim Einkaufprozess einen Konkurrenten aus, auf dem Du umspringen kannst. Wenn Du z.B. Deine gesamte Infrastruktur nur in Terraform, VMs und Docker-Systeme packen kannst, ist der Umzug deutlich leichter. Es gibt keine 100 % Option, die politisch sicher und preisstabil ist. Eine flexible Architektur ist hier ein Muss.

Eigenen Homeserver / Firmenserver aufbauen

Das lokale Rechenzentrum, was der Vorstand und die Gesellschaft als Old-School und modrig bezeichnet, ist plötzlich wieder essenziell. Wenn die Daten im Unternehmen sind, bleiben die Daten im Unternehmen. Wir reduzieren unsere Abhängigkeiten und uns betreffen unvorhersehbare Veränderungen in der Außenwelt weniger.

Wer Hardware und Software lokal kontrolliert, kann Effekte und Ereignisse in der Außenwelt abfedern und spürt die Auswirkungen später, während die Konkurrenten ihr Geschäft schließen müssen.

Der erste Schritt ist es, ein Backup von der Cloud lokal auf eine NAS oder Festplatte zu speichern. Wenn eine ausländische Regierung das Kabel zu Deiner Cloud mit Deinen Daten kappt, dann hast Du noch etwas. Darauf folgt ein systematischer Umzug von Cloud-Services auf eigene Server. Docker, Datenbanken oder Mails sind kein Hexenwerk mehr. Portainer, phpMyAdmin oder Roundcube machen die Administrierung anwenderfreundlich.

Open Source oder lokale Software nutzen

Wir sind nicht nur abhängig von der Hardware, welche außerhalb des Unternehmens steht, sondern auch von der Software. Ein guter Schritt ist es die SharePoint-Instanz in das lokale Rechenzentrum zu holen. Wer dabei ist, kann überlegen gleich auf Open Source zusetzen. Jetzt gehört Dir der Code auch! Open Source ist nicht billig, sondern Du sollst Dir genauso die Expertise extern einkaufen, aber im Worst-Case-Fall hast Du ein unabhängiges System, welches Du ohne externe Hilfe betreiben kannst.

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