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Brauche Ich einen Homeserver? Realistisches Pro + Contra

Homeserver Pro Contra - Steffen Lippke Hacking and Security Tutorials

Homeserver sind eine geniale Sache.

Aber lohnt sich der Aufwand? Wo sind die Risiken? Was spricht dafür.

Dieser Beitrag gibt Dir den Überblick!

Los geht’s …

Pro – Deshalb musst Du Dir einen Homsever holen

Die Daten gehören wirklich Dir

Der größte Vorteil bei einem Homeserver ist, dass Dir die Daten wirklich gehören. Viele Cloudanbieter werben mit Verschlüsselung, meinen aber damit nur die Verschlüsselung während des Transports. Die Daten liegen dann auf den Servern des Anbieter (in der Regel) unverschlüsselt. Einige Unternehmen z.B. amerikanische müssen bei Anfragen des Staats die Daten ausliefern, ohne Dich zu informieren.

Des Weiteren musst Du zu 100 % darauf vertrauen, dass der Anbieter seine IT-Sicherheit sehr ernst nimmt. Als großer Anbieter ist er ein beliebtes Ziel für Kriminelle, welche den digitalen Einbruch versuchen. Private Geräte sind weniger interessant und können hinter Deiner privaten Firewall versteckt bleiben.

Voll Steuerungsmöglichkeit & Individueller

Es gibt nicht den einen Homeserver, sondern nur Deinen eignen. Du kannst im vollen Umfang darauf zugreifen, diesen erweitern und mit Software bestücken wie Du lustig bist. Die Anbieter sind bei den meisten günstige Angeboten sehr restriktiv, was Du machen darfst. Selbst ein teurer Root-Server hat gewisse Regeln (Bandbreite, AGBs, …), welche Deine Aktivitäten einschränken.

Alles steuern und installieren
Alles steuern und installieren

Boost – Bester Speed und dedizierte Leistung

Ein Homeserver ist ein Garant für dedizierte Leistung.

Du kannst die Leistung zu 100 % abrufen und musst Dir nicht einen Computer mit viele 100 anderen Nutzern teilen. 1 Gigabit pro Sekunde Bandbreite sind bei einem Homeserver sehr günstig heutzutage umsetzbar, während die DSL-Leitung Deines ISPs die Cloud Instanz massiv drosselt. Nervige Latenzen sind Geschichte und Du bist unabhängig vom Internet.

Sparstrumpf – Günstiger über längeren Zeitraum

Ein Homeserver ist normalerweise ein DIY-Projekt.

DIY braucht viel Zeit (je nach Verkünstelung), aber Du sparst massiv Geld. Die Cloud Anbietern machen ihren Job nicht kostenlos und wollen eine Marge verdienen. Du kannst alte Hardware nutzen und daraus einen Hochverfügbarkeitscluster bauen, während sich die Cloudanbieter mit Oracle Lizenz herumschlagen müssen.

Mir ist bewusst, dass Deine Zeit mit Geld gleichzusetzen ist. Auf der anderen Seite kannst Du einfache Services wie eine Datei-Cloud mit einem Klick installieren. Viele Software ist supereinfach zu installieren und warten. Wenn Du Sonderwünsche hast, kannst Du in diese Thematik viel Zeit investieren und über Computer eine Menge lernen.

Du entscheidest – Keine Vertragsbindung

Mengenrabatte können meisten nur Unternehmen für sich nutzen. Knebelverträge für 2 Jahre sind keine Seltenheit und verpflichten Dich für einen langen Zeitraum. Wer das Thema nur austesten will, kann schnell enttäuscht werden. Bei einem Homeserver kannst Du Dir billige, alte Maschinen zum Testen kaufen oder neuere Produkte verwenden, welche Du bei Nicht-Verwendung wiederverkaufen kannst. So kannst Du Kosten vermeiden und sparen.

Lese-Tipps: Homeserver für Anfänger voller Guide

Contra – Bitte nochmal überlegen?

Sicherheit vs Aufwand – Unterschtätzer Zeitaufwand

In diesem Jahr hast Du viel Zeit, um mit Deine Homeserver zu spielen.

Im nächsten Jahr vielleicht nicht mehr. Krankheit, Pflegefall, Heirat oder jedes anderen Lebensereignis kann dazu führen, dass der Homeserver nur zu Belastung wird.

Server mit CLI bedeinen - kein Muss aber sinnvoll
Server mit CLI bedeinen – kein Muss aber sinnvoll

Mein Tipp ist es so viel wie möglich zu automatisieren und das Setup so einfach zu gestalten wie möglich. Du weißt nicht, wie viel Zeit Du für den Homeserver in Zukunft aufwenden kannst. Stabilität und Resilienz vor Crash gehen vor jedem neuen Feature oder Projekt.

Restrisiko – Fehler passieren auch Dir

In den Medien siehst Du, wie viele Unternehmen damit scheitern, kein Datenabfluss (Data Breach) zu haben. Informationssicherheitsprogramme sollen das Verhindern, aber die Realität zeigt Dir, dass menschliches Versagen die Regel ist. Selbst einen erfahrener ITler mit 20 Jahren Berufserfahrung kann Fehler machen.

Die Kröte am Anfang – Initiale Kosten

Wer knapp bei Kasse ist, kann nicht von heute auf morgen sich einen neuen Computer / Server kaufen.

Bei den Cloudanbietern mietest Du Dir einen Computer und vermeidest die hohen Anschaffungskosten.

Auf Reddit und Foren erscheint es oft so, dass ein Homeserver neuste Hardware von Network-Switch bis hinzu zum Storage Area Network (SAN) benötigt, die mindestens 30 Terabyte Speicher haben müssen. Diese Geräte sind zu 98 % der Zeit unbenutzt und nicht ansatzweise ausgereizt, wenn Du einen Homeserver für 1 Person oder (Groß) Familie und Freunde haben willst. Ein alter Laptop oder Computer kann die Aufgabe für das erste Jahr (oder länger) genauso erfüllen. So kannst Du die Start-Kosten gering halten.

Falls Du aber ein cooles Projekt planst, was wo für Du kurzfristig viel Power brauchst (Test, Software, Machine Learning, Gaming) dann lohnt sich der Cloudanbieter mehr. Die Grundlast bzw. Deine Grundbedürfnisse kannst Du mit einem 20 Jahren alten Gurken-PC und neuen 2 Festplatten in RAID 1 in der Regel abdecken.

Du – das Grillhähnchen in der Wohnung – Hitze / Noise

Wer ein feines Gehör hat, wenig Platz oder keinen Keller mit LAN / Stromanbindung, der möchte keine Hitze und Lärm des Homeservers haben. Im seltensten Fälle schlafen und leben die Engineers bei Cloudanbietern im Rechenzentrum, weil die Maschinen so laut ist.

Für jedes Problem gibt es eine Lösung. Spezielle leise Lüfter erlauben flüsterleises Betrieben, kratzende Festplatten werden durch stille SSDs ausgetauscht oder Du setzt auf einen passiven Computer, welche einen Gitterrost / Metalloberfläche als Kühler verwendet.

Wer viel Power braucht, der braucht entweder einen Cloudanbieter oder einen separaten Raum mit Luftkühlung und Schalldämmung.

Solo Projekt, oder nicht?

Das Wichtigste bei einem Homeserver Projekt ist das Backup. Schnell kann Dir ein Update die Laune vermiesen, wenn die Daten der letzten 15 Jahren verloren sind. Beim Homeserver bist Du in der Regel auf Dich alleine gestellt, solange Du Dich nicht mit anderen vernetzt oder einen Experten bezahlst. In Deutschland gibt es keinen Mangel an Foren und Informatiker Treffen, worüber Du die Thematik besser verstehen kannst.

Das Internet bietet viel Hilfe (und viel Mist), der Dich weiterbringen kann. Mein Tipp ist es daher das System so einfach wie möglich zu halten, alles zu backupen und die Backups zu testen. Selbst wenn Du einen Cloudanbieter nutzt, solltest Du immer ein Backup zu Hause liegen haben, weil beim Cloud Anbietern häufiger die Produktion und Backup zugleich abfackeln.

Kubernets ist oft nett zu lernen, aber privat wenig sinnvoll
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Du musst nicht im 1. Jahr Homeserver ein redundantes Kubernetes-Cluster mit SAN, Infinity-Band und VMs mit Grafikbeschleunigern laufen lassen. Die 1-Klick-Lösungen sind für den Start ausreichend und die Speziallösung kannst Du später ausprobieren, ohne die Produktiv-Daten zu riskieren.

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