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Illusion der Auswahl – Aus dem Goldenen Käfig ausbrechen

Illusion der Auswahl Technik - Steffen Lippke Coding Tutorials

Beim Handy Kauf kannst Du zwischen 1154+ Modellen wählen?

Trotzdem ärgerst Du Dich mit jedem neuen Handy über die gleichen Sachen!

Willkommen im goldnen Käfig …

Dieser Guide hilft Dir auszubrechen.

Was ist die Illusion der Auswahl?

2025 gibt es 1154 neue Smartphones – RIP

Das Konzept der „Illusion der Auswahl“ in der Tech- und Softwarebranche bezieht sich auf den Eindruck, dass die Verbraucher eine große Auswahl haben, während in Wirklichkeit einige wenige große Unternehmen den Markt beherrschen. Diese Dominanz kann die Wahlmöglichkeiten der Verbraucher und den Wettbewerb erheblich beeinträchtigen. Statt zwischen 400+ Modellen zu wählen – wählst Du zwischen 2 aus.

Beispiel für Illusion der Auswahl

Handyhersteller gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Trotzdem bleiben am Ende zwei Unternehmen übrig, die den Markt bestimmen.

Apple entwickelt eigene Software und Hardware und verkäuft diese. Google entwickelt die Software (und Hardware) und verteilt diese an die Hardwarehersteller. Google muss die Smartphones der Hersteller erst genehmigen, damit die „Zusammenarbeit“ bestehen bleibt.

Brauchen wir 1000 neue Geräte pro Jahr?

Budget- und Premium-Geräte werden von Jahr zu Jahr ähnlicher. Klar hat das eine Gerät etwas mehr RAM, Speicher usw. Es gibt kaum noch nennenswerte Unterschiede in den alltäglichen Funktionen zwischen dem Samsung A05 und dem Samsung S24 Ultra. Auf beiden Geräten kann ich im Web surfen, Fotos schießen, Nachrichten schreiben, Apps downloaden, Gamen, Bild bearbeiten oder Notizen machen. Bei dem Permium-Gerät hast Du ein paar mehr Pixel mehr und musst ein paar Sekunden weniger warten ….

Erdrückende Dominanz großer Unternehmen

1. Stille Marktbeherrschung

Einige wenige große Unternehmen kontrollieren einen erheblichen Teil des Tech-Marktes. Diese Unternehmen verfügen über umfangreiche Ressourcen, die es ihnen ermöglichen, verschiedene Märkte zu beherrschen, von Suchmaschinen und sozialen Medien bis hin zu E-Commerce und Cloud-Computing.

Ressourcen in der Techwelt sind z.B.

  • Top-Mitarbeiter, welche sich von den Marken angezogen fühlen
  • langlaufende Verträge für Produktionskapazitäten (TSMC)
  • Stapel von Patenten auf jede Software, Design, Konzepte und Chips

Diese Praktiken erschweren es anderen Unternehmen genauso erfolgreich zu werden.

Gute CPUs werden alle bei TSMC hergestellt (für Apple / Intel)

2. Aufkäufe statt Innovation

Diese Unternehmen übernehmen oft kleinere Konkurrenten, was den Wettbewerb und die Innovation einschränken kann. Google hat zum Beispiel zahlreiche Unternehmen übernommen, darunter YouTube, Android und DoubleClick.

Die Konzerne kaufen nicht den gesamten Markt blind auf, sondern sind sehr strategisch mit ihrer Produktpalette. Der Kunde soll möglichst in einem Ökosystem bleiben und dort all sein Geld lassen. Der Konzern verflechtet die Produkte gut.

Goldener Käfig – Ökosystem-Lock-in

Viele dieser Unternehmen schaffen Ökosysteme von Produkten und Dienstleistungen, die so konzipiert sind, dass sie nahtlos zusammenarbeiten, was es den Verbrauchern erschwert, zur Konkurrenz zu wechseln. Das Ökosystem von Apple beispielsweise umfasst Hardware (iPhones, iPads), Software (iOS, macOS) und Dienstleistungen (iCloud, Apple Music).

Weil viele Konsumenten Bildschirme und Computer in allen Größen und Formen bereits haben, wandeln sich die Konzerne mehr zu Dienstleistern. Abos und digitale Dienstleistungen schaffen ein noch engeres Verhältnis. Die Konzerne bestimmen nicht nur die Geräte, die Du kaufen musst, sondern auch die Inhalte, welche Du konsumierst.

Der Name One sagt alle bereits

Auswirkungen auf die Wahl der Verbraucher

2 statt 1154 Optionen

Die Dominanz dieser Unternehmen kann die Zahl der für die Verbraucher verfügbaren Alternativen einschränken. Die Verbraucher müssen sich zwischen einigen wenigen großen Unternehmen entscheiden, anstatt eine breite Palette unabhängiger Optionen zu haben. Wir können uns bei unserem Elektronik-Fachhändler oder Online-Shop zwischen hunderten von Produkten entscheiden, aber Ende entscheiden wir uns für ein Ökosystem. Es bleibt nicht bei dem ersten Einkauf eines Smartphones. Bei Apps und anderen digitalen Inhalten verdienen die Konzerne immer mit. Die Hardware können sie verlustreich anbieten, damit sie im „After-Market“ bei Apps und digitalen Inhalten Gewinn machen.

Anti-Datenschutz Monopol

Je weniger Unternehmen mehr Daten kontrollieren, desto größer sind die Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Datensicherheit. Die Verbraucher haben das Gefühl, dass sie keine andere Wahl haben, als die Dienste dieser Unternehmen in Anspruch zu nehmen, selbst wenn sie Bedenken haben, wie ihre Daten verwendet werden.

Beispiel: Wer mit dem Smartphone im Supermarkt zahlen möchte, muss seine Daten entweder an Google, Apple oder Samsung abgeben. Datenschutzfreundliche Möglichkeiten gibt es nicht. Start-ups kommen in diesen Markt nicht herein, weil die Kartenleser nur mit Google, Apple oder Samsung Software kompatibel sind.

Warum muss ein Game meinen Standort wissen?

Höhere Preise ohne Grund

Ein geringerer Wettbewerb kann zu höheren Preisen für die Verbraucher führen. Wenn es weniger Wettbewerber gibt, haben die Unternehmen weniger Anreize, die Preise zu senken oder die Dienstleistungen zu verbessern. Wenn wir in einem Segment (z.B. CPUs) nur 2 nennenswerte Anbieter haben, sind Preiskartelle einfach. Wenn Anbieter A mit den Preisen hochgeht, dann kann sich Anbieter B unabhängig davon entscheiden mitzuziehen. Der Verbraucher kann nichts machen, als die hohen Preise zuzahlen.

Faulheit siegt

Die Dominanz einiger weniger Unternehmen kann die Innovation hemmen, weil es für kleinere Unternehmen und Start-ups schwierig sein kann, zu konkurrieren und Marktanteile zu gewinnen. Dies kann zu einer weniger dynamischen und innovativen Technologiebranche führen. Wenn ein Produkt (dank Preiskartell) gut läuft, besteht keine Motivation Innovation zu zeigen. Das Produkt generiert Gewinne und die wir Esel kaufen.

Antworten und Reaktionen

  1. Kartellrechtliche Ermittlungen: Regierungen und Aufsichtsbehörden auf der ganzen Welt nehmen diese Unternehmen zunehmend auf mögliche Kartellrechtsverstöße hin unter die Lupe. So hat die Europäische Union beispielsweise mehrfach Geldstrafen gegen Konzerne wegen wettbewerbswidriger Praktiken verhängt.
  2. Legislative Änderungen: Es gibt laufende Diskussionen und gesetzgeberische Bemühungen, die darauf abzielen, den Wettbewerb zu stärken und die Macht dieser Tech-Giganten zu verringern. Dazu gehören Vorschläge zur Zerschlagung von Unternehmen (DMA, DOJ)
  3. Boykott: Einfach gesagt, schwer umgesetzt. Als Verbraucher können wir in einigen Bereichen die Unternehmen boykottieren oder mindestens den Einfluss reduzieren. Trotz der vermeintlichen Marktmacht können wir in 2025 in vielen Bereichen uns von diesen Konzernen unabhängig machen:
  • Open Source verwenden: Diese Software ermöglicht es, sich unabhängig von Anbietern zu machen. Keiner kann Dir die Software von heute auf morgen wegnehmen, wenn Du eine Kopie lokal gespeichert hast.
  • Software anderer kleiner Hersteller kaufen: Trotz der Marktmacht der großen Unternehmen gibt es auf dem Markt für viele Produkte noch kleine Hersteller. Wähle nicht die Mainstream-Lösung aus, sondern wähle die Nischenprodukte mit den gleichen Funktionen.
  • Diversifizieren – nicht alles vom Ökosystem nehmen: Die großen Tech-Konzerne locken uns in einen goldenen Käfig. Vermeide die Versuchung und wähle Produkte von verschiedenen Herstellern aus. Informiere Dich vor der Auswahl eine Software, wie Du die Daten wieder herausbekommst.

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