11 Mythen Coding aufgelöst – Das ist die Wahrheit

Kennst Du die bekanntesten Coding Mythen?

Das ist die Auflösung der wichtigsten Falschaussagen.

Starten wir!

#1 Es gibt fehlerfreien Code

Natürlich ist hier kein Fehler drin
Natürlich ist hier kein Fehler drin

Immer wieder kommen aus dem Management tolle Vorschläge wie „Die Personalabteilung nur noch Programmierer einstellen sollen, die fehlerfreien Code schreiben können“.

Ist das nicht wie bei der Rechtsschriebung? Ein Code kann nie perfekt sein, weil die Menschen nicht perfekt sind. Außerdem gibt es immer einen Rand-Fall, der der Entwickler nicht betrachtet hat.

Wenn noch so ein Businesshengst um die Ecke kommt mit einem solchen Vorschlag, weißt Du das diese nichts vom Programmieren versteht.

#2 Guter Code ist viel Code

Anfänger sind total überfordert mit der Menge an Code, welcher nur für 1 Programm notwendig ist. Daraus entspringt der Fehlschluss, dass guter Code langer Code ist. Das ist aber Quatsch.

Wenn Du ein Code anhand der Länge beurteilst, würdest Du ein Flugzeug nach Gewicht beurteilen.

Bill Gates
Langer Code?
Langer Code?

Jede Instruktion macht den Code langsamer und damit der Definition nach schlechter. Zudem überblicken Menschen ab einer gewissen Größe den Code nicht mehr.

#3 Updates sind unnötig, wenn das System läuft

Sicherheitsupdate sind essenziell, wenn eine Anwendung funktioniert. Keiner möchtet das einen produktive Anwendung gehackt werden kann, weil die Update-Verweiger die Updates ignorieren.

Updates ist doch was für Idioten
Updates ist doch was für Idioten

Sicherheitsupdates sind keine Optionalität und müssen bei jeder noch so kleinen Software und Hardware-Komponente in Deinem Netzwerk eingespielt werden.

#4 Die Entwicklung endet mit der Übergabe

Der Kunde ist zufrieden mit seinem Produkt und startet die produktive Nutzung Deiner Software.

Die Entwicklung ist fertig! Nein.

Der längste Entwicklungsabschnitt hat begonnen. Als Entwickler musst Du täglich bis monatlich die Komponenten patchen, mit neuen Betriebssystemen in Einklang bringen oder auf Änderungen beim Kunden reagieren.

Hier machen die meisten Software-Buden erst richtig Geld. Die Wartungsverträge werfen mehr Geld ab, als die Entwicklung der Software. Die Software wird sofort unnutzbar, wenn eine Sicherheitslücke nicht gepatcht wird oder eine Zwangsupdate bei einer anderen Komponente ansteht.

#5 Nur ich muss den Code verstehen

Wenn ich einen festen Bereich in der Software entwickle, muss ich doch nur den Code verstehen? Nein.

Wenn Du in einem Unternehmen entwickelst, kann in kurze Zeit sich Deine Arbeit ändern. Du muss plötzlich mit 5 neuen Teammitgliedern kooperieren oder Du wirst auf ein anderes Projekt abgezogen.

Was macht diese Funktion nochmal?
Was macht diese Funktion nochmal?

Der arme andere Entwickler muss sich jetzt durch Deinen Spagetti-Code quälen.

Der größte Feind ist „Du in 6 Monaten“. Krankheit, Urlaub oder andere Projekte können wie eine Gehirnwäsche wirken. Was habe ich da programmiert? Wofür war die Variable gut? Diese Funktion ist doch nutzlos?

Sei freundlich zu Dir selbst und Deinen Mitentwicklern und schreibe Clean Code, den jeder verstehen kann.

#6 Tests sind unnötig

Entwickler sind faul und das Management scheut die Kosten: Was ist automatische Tests? Für die kleinen unnützen Funktionen hat keiner nie wirklich Zeit. Ist das nicht nur Kür? Nein.

Test tun nicht weh
Tests tun nicht weh

Tests sind der wichtigste Bestandteil von Deinem Programm. Wenn Deine Software 10 Funktionen hat, findest Du mit jedem Release die wesentlichsten Fehler. Wenn die Software in 2 Jahren 100 Features hat, verbringst Du Stunden mit der Produktabnahme.

Features, die immer gut funktionierten, funktionieren bei Release 1002 nicht mehr. Tests automatisieren Deine Arbeit und sind der Weg, welcher jeder schlaue und faule Entwickler und kostenbewusste Manager geht.

#7 Programmieren lernt man in 120 Min oder 4h Stunden

„Lerne Java in 120 Minuten“ – diese Titel wirken verführerisch.

Dein Verstand sagt Dir, dass das nicht stimmen kann.

Ein Video kann 120 Minuten lang sein. Wir selbst brauchen aber vielleicht 5 Stunden, um den Inhalt einmal komplett getestet zu haben.

Am Ende eines Tutorials fühlst Du Dich häufig nicht wirklich bereit, ein vollständiges Projekt zu starten. Vor 10 Minuten hast Du noch ein fehlendes Semikolon gesucht und jetzt sollst Du das neue Windows programmieren.

Wie jeder Skill im Leben braucht das Lernen Zeit und Durchhaltevermögen.

#8 Selbstverständliche programmieren wir immer sicher

Der Mensch macht Fehler. Programmierer sind Menschen. Also landen Fehler im Code.

Manche dieser Fehler sehen harmlos aus, können aber das Einfallstor für Kriminelle sein.

Siehst Du die Schwachstelle?
Siehst Du die Schwachstelle?

Keine Software ist geschützt vor Schwachstellen, aber wir können viel unternehmen, um die Anzahl und die Schwere zu reduzieren. Beispiele hierfür sind:

  • Peer-Review
  • Peer Coding
  • Automatische Tests
  • Penetration Testing
  • Sichere Softwarearchitekturen
  • Schichten von Sicherheitsspeeren

#9 Wenn ich 10 Sprachen kann, verdiene ich 10 Mal so viel

Je mehr Sprachen Du kennenlernst, desto mehr Geld kannst Du verdienen. Auf der anderen Seite gibt es die Experten, die (nur) eine Sprache und Framework kennen. Diese können mehr verdienen, weil meistens ein Entwickler einer Software zu geordnet ist.

Andere Sprachen sind nett, aber die meiste Zeit kann er nur von einem Wissensgebiet Gebrauch machen.

#10 Programmieren kannst Du nur mit Informatik Studium

Man muss Informatik studieren, um programmieren zu können, ist falsch. In Wirklichkeit ist ein formaler Informatikabschluss nicht die einzige Möglichkeit, um Coding zu erlernen. Es gibt viele erfolgreiche Programmierer, die autodidaktisch sind oder alternative Bildungswege wie Coding Bootcamps, Online-Kurse und Workshops genutzt haben.

In der Uni lernst Du nicht Programmieren
In der Uni lernst Du nicht Programmieren

Das Erlernen des Programmierens erfordert nicht zwangsläufig einen akademischen Hintergrund in Informatik. Vielmehr sind praktische Erfahrungen, Durchhaltevermögen und die Fähigkeit, Probleme zu lösen, entscheidend. Viele Entwickler haben ihre Fähigkeiten durch eigenständiges Lernen erhalten.

In der heutigen Zeit gibt es eine Fülle von Tutorials, die es Menschen ermöglichen, Programmieren zu erlernen, unabhängig von ihrem Bildungshintergrund. Die Vielfalt der Wege, auf denen Menschen das Programmieren erlernen können, verdeutlicht, dass ein formales Informatikstudium zwar eine Möglichkeit ist, aber bei weitem nicht die einzige. Unternehmen erkennen zunehmend an, dass es verschiedene Wege gibt, um qualifizierte Entwickler zu finden, und schätzen die Vielfalt der Hintergründe und Perspektiven, die dies mit sich bringt.

#11 Coding brauche ich nur in IT / Softwarehäuser

Die Annahme, dass Coding ausschließlich für die IT-Abteilung relevant ist, ist falsch. Es hat sich zu einer grundlegenden Fähigkeit entwickelt, die in verschiedenen Bereichen und Abteilungen von Bedeutung ist:

  • Digitalisierung: Coding spielt eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von Anwendungen, Automatisierung von Prozessen und Implementierung neuer Technologien, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
  • Marketing und Design: Im Marketing und Design werden zunehmend technische Fähigkeiten benötigt. Von der Gestaltung von interaktiven Websites bis zur Entwicklung von Marketingautomatisierungs-Tools – Coding ermöglicht es Fachleuten in diesen Bereichen, kreative und effektive Lösungen zu schaffen.
  • Datenanalyse und Business Intelligence: Das Verständnis von Coding ist entscheidend für die Arbeit mit Daten. Fachleute in den Bereichen Datenanalyse und Business Intelligence nutzen Programmierkenntnisse, um Daten zu extrahieren, zu analysieren und Erkenntnisse zu gewinnen, die strategische Entscheidungen beeinflussen.
  • Forschung und Entwicklung: In vielen Unternehmen außerhalb des IT-Sektors spielt Forschung und Entwicklung eine wichtige Rolle. Coding ist für das Prototyping neuer Produkte, die Simulation von Szenarien und die Entwicklung innovativer Lösungen von entscheidender Bedeutung.

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