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Stromsparender Homeserver bauen / Homelab in 2024

Homeserver erklärt

Homeserver bauen? Wie geht das schnell, einfach und ohne viel spätere Wartung?

Dieser Guide gibt Dir die Antworten auf diese Fragen!

Starten wir!

Warum brauche ich eine Homeserver / NAS?

Power für beste Preis-Leistung

Du bist mit einem Homeserver (eigener Server im Haus) weniger abhängig von Deiner Internetverbindung, dem Cloud-Anbieter oder einem lausigen Kundenservice. Im Gegensatz zu der Meinung viele brauchst Du Dir keinen teureren Server kaufen, sondern kannst alte Laptops und Desktops wiederverwenden. Diese eigenen sich super für Dateiablagen, Foto-Backup, Smarthome-Zentrale und vieles mehr.

Du möchtest exklusive Game-Power haben? Der eigene Gaming-Server als Deine eigene Remote Battle-Station ist schnell, lautlos und latenzfrei. Verbanne Hitze und Lärm der Höllen-Maschine in eine Abstellkammer, Garage oder Dachboden.

Besitze Deine Daten – NAS selber bauen?

Wenn Du alle Deine privaten Daten in einer populären Cloud speicherst, dann bist Du einem Dataleak-Risiko ausgesetzt. Wenn der Cloud-Provider einen Databreach hat, dann kennt jeder Deine privaten Fotos.

Ein Homeserver / Homelab ist für Kriminelle tendenziell uninteressanter, weil bei den großen Clouds mehr zu holen ist. Lese dazu den Anti-Cloud Beitrag! Trotzdem gebe ich Dir am Ende Tipps, wie das Thema Sicherheit schrittweise umsetzten kannst.

Individueller geht es nicht

Bei Cloud-Anbietern musst Du Dir in der Regel einen Standard-Service buchen. Wenn Du sparen willst, dann buchst Du einen Knebelvertrag mit zwei Jahren Laufzeit.

Deinen eigene (NAS) Server kannst Du (wenn Du willst), selbst zusammenstellen, die Komponenten zusammen schrauben oder ein fertiges Gesamtpaket kaufen. Du kannst entscheiden, was der Homeserver können soll, wie er aussieht (z. B. RGB) und wie viel Du ausgeben willst.

Kostenfalle oder Einsparungen?

Das folgende Rechenbeispiel zeigt Dir auf, dass ein NAS auf Dauer günstiger ist. Wenn Du diesen längerfristig nutzen möchtest, ist eine lokale Maschine die beste Option.

Die Cloud sieht im ersten Moment billig aus, aber die Kosten summieren sich auf und Du musst Geld für die Bereitschaft zahlen.

Ist die Cloud billiger?

Wenn Du eine virtuelle Maschine auf Azure buchst (Preise im Juni 2024), dann zahlst Du:

  • $ 216,08 pro Monat für die virtuelle Maschine 4 Kerne, 8 GB RAM, 64 GB Speicher
  • $ 10,40 pro Monat für 500 GB dauerhaften Speicher

Das sind 226,48 Dollar pro Monat oder 2717,76 Dollar im Jahr. Das ist eine Stange Geld für einen kleinen PC.

Option 1: Alten Computer oder Laptop aufbereiten

Viele haben bei sich zu Hause einen alten Laptop oder Desktop in der Eckte stehen, welcher Staub fängt.

Ein Staubsauger und ein Linux verwandeln die 10-Jahre-alte Kiste in Deine erste Cloud. Nehmen wir mal an, Du hast einen alten Computer mit:

  • 2+ Kernen
  • 8+ GB RAM
  • SSD (40+ GB)
  • 500+ GB HDD

Selbst bei 100 € Betriebskosten (Strom und Festplatten) im Jahr, sparst Du viel Geld. Selbst wenn Du nach 2 Monaten keine Lust mehr hast, kannst Du den Computer verkaufen und hast nicht so viel Geld verschleudert, als wenn Du 2 Monate die Cloud bezahlst.

Option 2: Gebrauchten Standard-Computer kaufen

In der Regel reicht für Anfänger ein Standard-Computer aus. Ein neuer Gaming Computer mit akuteller Hardware sind nur interessat, wenn Du einen Gameserver bauen oder Machine Learning testen willst.

Viele Unternehmen werfen alle 3 Jahre ihre Computer auf den Gebrauchtmarkt. Die gebrauchten Business-Laptops und Thin-Clients gewinnen keinen Schönheitspreis, aber sind 3 Jahre auf Fehlerfälle erprobt, robust und nur noch ein Bruchteil des Preises wert:

  • Gebrauchtpreis ca. 150 € → Lenovo ThinkCentre M720q, 4 Kerne, 256 GB SSD
  • Gebrauchtpreis ca. 200 € →Dell OptiPlex 5060 Micro, 4 Kerne, 256 GB SSD

Option 3: Server Hardware gebraucht oder neu kaufen

Solange Du nicht einen öffentlichen, stark genutzten Service betreibst, halte ich neue (oder gebrauchte) Serverhardware für den eigenen Server ungeeignet. Die Serverhardware benötigt viel Strom im Leerlauf und Betrieb, ist äußerst laut und ist mit proprietärer Hardware und Schnittstellen ausgestattet. Auf dem Papier sehen diese sehr interessant aus, aber Du solltest Dir einen Kauf zweimal überlegen:

Falls Du wirklich Serverhardware anschaffen willst, weil Du die Leistung brauchst, solltest Du einen passenden separierten Raum mit Kühlung und Schalldämmung vorbereiten. Im Sommer wirst Du sonst in Deiner Wohnung bei 67,3 Grad gebacken. Des Weiteren treiben Dich Industrie-25-Watt-Lüfter schnell in den Wahnsinn. 24/7 verbreitet diese ein konstantes Rauschen in der Wohnung.

Option 4: Neue Hardware

Schraube die neuen Komponenten zusammen oder lasse diese zusammen schrauben. Du kannst auch Deinen frisch gekauften Desktop-Computer als Server nutzen und so Lärm, Hitze und Kabelwirrwarr in einen anderen Raum verbannen.

Wenn Du keine Lust auf Lüfter hast, kannst Du ein Silent-Case in Kombination mit einer passiven Stromversorgung verwenden. Silent PC Cases sind ein großer Metalblock mit Heatpipes, welche einen großen Teil ihrer Oberfläche dazu verwenden, die Hitze an die Luft abzugeben. Ganz ohne mechansiche Teile.

Rüste Dich für die Zukunft

Bevor Du Dir Gedanken über die Hardware machst, solltest Du Dir überlegen, was Du mit dem Server vorhast. Plane genügend Kapazitäten ein …

  • Erweiterbarkeit mit RAM Slots und Speicher
  • potente Anschlüsse (SATA, Thunderbolt 3/4/5, PCIe Slots / M.2 mit genügend Lanes)
  • die Architektur flexibel ist (x86 für mehr Software, ARM weniger …)
  • genügend Platz für Festplatten vorhanden ist

Freie RAM-Slots, SATA- oder PCIe-Anschlüsse bieten Dir viel Raum zur Erweiterung. Falls Du Deine Cloud auch Game-fähig sein soll, dann schraube eine Grafikkarte in Deinen Homeserver.

Was brauche ich nicht?

Überlege Dir vor dem Kauf, welche Aufgaben der Server nicht erfüllen soll. Damit reduzierst Du Deine Start-Kosten. Solche Entscheidungen können folgende sein:

  • Remote-Videoschnitt und Games sind für mich uninteressant → keine Grafikkarte notwendig
  • 1 – 10 Personen verwenden den Server → 64 Kernen sind zu viel, lieber 4 schnelle Kerne kaufen
  • Im Haus liegen nur 1 GB Ethernet-Kabel – ein 10 GB Ethernet Port ergibt (noch) nicht Sinn.

Ein Homeserver ist doch nur was für Nerds?

Dein erste eigene Server gibt Dir eine sehr gute Gelegenheit, um viel über die Computer zu lernen und selbst Admin zu sein. Die günstigen Kosten beruhen darauf, dass Du nicht Informatiker (und ein ganze Unternehmesbürokratie) bezahlen müsst. Es gibt genügend Software, mit dem Du Deinen Homeserver nach dem Baukastenprinzip zusammen bauen kannst und dieser trotzdem sicher ist.

Steffen Lippke

Folgende Tipps können Nicht-Nerds / Anfänger beachten.

  1. Auswahl benutzerfreundlicher Software: Es gibt verschiedene Home-Server-Software und -Plattformen, die darauf ausgerichtet sind, die Einrichtung und Verwaltung so einfach wie möglich zu gestalten. Beispiele hierfür sind …
  2. Einfache Anwendungen: Beginne mit einfachen Anwendungen und Funktionen. Zum Beispiel könntest Du einen eigenen Server für die Dateifreigabe, den Medienserver oder die automatische Sicherung einrichten, bevor Du zu komplexeren Diensten übergehst.
  3. Automatisierte Installationsprogramme: Einige Home-Server-Lösungen bieten automatisierte Installationsprogramme und Assistenten an, die den Einrichtungsprozess vereinfachen.
  4. Community-Support: Es gibt Foren, in denen Nutzer ihre Erfahrungen austauschen und Hilfe bieten. Falls Probleme auftreten, kann man oft auf diese Ressourcen zurückgreifen.
  5. Ressourcen des Herstellers nutzen: Wenn Du Dich für eine spezielle Hardware oder Plattform entscheidest (z. B. Synology), nutzen die Hersteller oft Ressourcen wie Handbücher, Videoanleitungen und Supportforen, die Dir bei der Einrichtung und Verwaltung helfen können. Dokumentation ist da, um diese zu lesen und zu verstehen. Sie geht in den meisten Fällen auch auf Sicherheit ein.
  6. Tutorials und Anleitungen: Es gibt zahlreiche Online-Anleitungen und Tutorials, die Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Einrichtung verschiedener Home-Server-Lösungen enthalten. Personen ohne technisches Verständnis können diese auch leicht verstehen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Komplexität eines Heimservers stark von den gewünschten Funktionen abhängt. Wenn Du Dich auf 1 oder 2 grundlegende Anwendungen für die ersten Monate beschränkst und benutzerfreundliche Lösungen wählst, kannst Du einen Homeserver auch ohne tiefe technische Kenntnisse betreiben.

Full Service vs. Selbst gemacht

Je mehr Du sparen willst, desto mehr Aufwand musst Du hineinstecken. Fertig konfigurierte, zusammengeschraubte Systeme bieten Dir die Hersteller mit einem Wartungsservice an. Das ist teurer, aber Du musst Deine privaten Fotos nicht in einer öffentlichen Cloud auf unbekannten Server vergammeln lassen.

Bei Deinem Heimserver hast Du die volle Kontrolle, bist aber verantwortlich für Deine Datensicherheit. Wenn Du keine Lust, keine Zeit oder kleine Lernbereitschaft hast Dich damit zu beschäftigen, kannst Du den Support buchen oder ein „Out-Of-The-Box“-Systeme wählen.

Diese Variante ist immer noch besser als hunderte Euros an überteuerte Cloud-Anbieter für 1 TB Speicher zu zuzahlen. Azure und AWS bieten günstige Grundlage an, aber IT-Sicherheit auf Software Ebene ist Deine Sache. Der Aufwand einen Server bei einem Cloud-Anbieter oder zu Hause zu betreiben ist nahe zugleich. Beim Homeserver musst Du am Anfang einmalig die Kiste kaufen. Anbieter wie Dropbox oder OneDrive bieten den vollen Service an, aber wenn diese es vergeigen, hast Du keine Daten mehr …

So machst Du einen Homeserver sicher

Wenn Du Dich nicht um Deinen Server kümmerst, dann bist Du ein einfaches Hacking-Ziel. Wenn Du ein Bastler, Nerd oder neugieriger Mensch bist, starte mit den folgenden Tipps:

  • Auto-Updates: Aktiviere automatische Updates. Der Computer bleibst sicher, auch wenn Du im Urlaub bist.
  • Automatische Backups + offline Backups: Sichere Deine Daten regelmäßig. Festplatten können ausfallen oder Malware Deine Daten löschen.
  • Isolation / nur über VPN erreichbar: Nur Du brauchst Zugriff auf Deine Cloud. Die Synchronisation findet nur statt, wenn Du im privaten WLAN bist. Kein Hacker hat einen unmittelbaren Zugang zu Deiner Cloud. Wenn Du Datei teilen, willst, kannst Du eine öffentliche Cloud nutzen.
  • Sichere Konfigurationen: Informiere Dich, wie Du die Software absichern kannst (hardening). Bedenke das Du selbst ein Risiko bist, weil Du Konfigurationen vergisst. Dokumentiere alle Deine Schritte, so also, ob Du jemand dritten den Homesever erklärst. Wenn Du nach 1 Jahr das gleiche Problem hast, bist Du froh Doku zu haben.
  • Firewall-Konfiguration: Konfiguriere eine Firewall, um den Datenverkehr zu steuern und unautorisierten Zugriff zu blockieren. Erlaube nur den Verkehr, der für den Betrieb deiner Dienste erforderlich ist. Die Default-Regel ist normalerweise alles ablehnen (sicher). Du solltest nur wissen, welche Ports Du freischalten musst.
  • Verschlüsselung: Verwende Verschlüsselung für sensible Datenübertragungen. TLS für Webanwendungen und SSH für sichere Fernzugriffe sind gängige Methoden.
  • Sicherer Remote-Zugriff: Verwenden Sie sichere Methoden wie SSH anstelle von unsicheren Protokollen, falls Sie Remote-Zugriff benötigen. Aktivieren Sie den Fernzugriff nur, wenn er dringend benötigt wird.
  • Physische Sicherheit: Stelle sicher, dass der physische Zugang zu deinem Server begrenzt ist. Halte ihn in einem sicheren Bereich und schütze ihn vor Diebstahl oder unbeabsichtigtem Zugriff. Vermeide das der Homeserver neben der nicht abgeschlossenen Wohnungstür offensichtlich steht …
  • Sicherheitsbewusstsein: Informiere dich über aktuelle Sicherheitsbedrohungen und bewahre ein Bewusstsein für Best Practices. Sei vorsichtig beim Installieren von Software von Drittanbietern. Je länger Du Dich mit Deinem Homlab beschäftigst, desto mehr lernst DU über das Thema
  • Gastzugriff einschränken: Wenn du Dienste für Gäste bereitstellst, beschränke deren Zugriff und isoliere sie von sensiblen Daten auf deinem Server.
  • Netzwerksicherheit: Überprüfe die Sicherheitseinstellungen Deines Netzwerks. Verwende starke WLAN-Verschlüsselung und prüfe die Konfiguration deines Routers.

Du musst nicht zu Beginn alle Deine wichtigsten privaten Daten auf die Maschine laden. Für die ersten Monate ist es vollkommen ok, wenn Du mit dem System experimentierst. Wenn Du einigermaßen verstanden hast, wie Dein System funktioniert und wie Du richtig funktionierende Backup machen kannst, schiebe die ersten produktiven Daten auf die Maschine. Oft ist die größte Gefahr für ein Homeserver Du selbst – mache ein Backup, um Fehler wiedergutzumachen und Dir selbst Fehltritte zu erlauben.

Der Großteil der Angriffe kannst Du vermeiden, wenn Du Deine Homeserver nicht von außen (Mobile Daten) erreichen willst. Dazu musst Du Löcher in die Firewall stechen, was alltägliche Praxis ist, aber Dich den wilden Westen des Internets aussetzt.

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