Homeserver bauen NAS > Heimserver für Zuhause [2023]

Homeserver erklärt

Homeserver bauen? Wie geht das schnell, einfach und ohne viel spätere Wartung?

Dieser Guide gibt Dir die Antworten auf diese Fragen!

Starten wir!

Warum brauche ich eine Homeserver?

Power für beste Preis-Leistung

Du möchtest ein 2,4 GB-Video in Deiner Cloud speichern? In 24 Sekunden sind diese übertragen und gesichert.

Du bist mit einem Homeserver weniger abhängig von Deiner Internetverbindung, dem Cloud-Anbieter oder einem lausigen Kundenservice.

Du möchtest exklusive Game-Power haben? Der Homeserver als Deine eigene Remote Battle-Station ist schnell, lautlos und latenzfrei. Verbanne Hitze und Lärm der Höllen-Maschine in eine Abstellkammer, Garage oder Dachboden.

Individueller geht es nicht

Bei Cloud-Anbietern musst Du Dir in der Regel einen Standard-Service buchen. Wenn Du sparen willst, dann buchst Du einen Knebelvertrag mit zwei Jahren Laufzeit.

Deinen Homeserver / NAS Server kannst Du (wenn Du willst), selbst zusammenstellen, die Komponenten zusammen schrauben oder ein fertiges Gesamtpaket kaufen. Du kannst entscheiden, was der Homeserver können soll, wie er aussieht (z. B. RGB) und wie viel Du ausgeben willst.

Besitze Deine Daten

Wenn Du alle Deine privaten Daten in einer populären Cloud speicherst, dann bist Du einem Dataleak-Risiko ausgesetzt. Wenn der Cloud-Provider einen Databreach hat, dann kennt jeder Deine privaten Fotos.

Ein Homeserver ist für Kriminelle tendenziell uninteressanter, weil bei den großen Clouds mehr zu holen ist. Lese dazu den Anti-Cloud Beitrag!

Kostenfalle oder Einsparungen

Das folgende Rechenbeispiel zeigt Dir auf, dass ein Homeserver auf Dauer günstiger ist. Wenn Du diesen längerfristig nutzen möchtest, ist eine lokale Maschine die beste Option.

Die Cloud sieht im ersten Moment billig aus, aber die Kosten summieren sich auf und Du musst Geld für die Bereitschaft zahlen.

Ist die Cloud billiger?

Wenn Du eine virtuelle Maschine auf Azure buchst (Preise im Juni 2023), dann zahlst Du:

  • $139.43 pro Monat für die virtuelle Maschine mit 40 GB temporären Speicher
  • $10.40 pro Monat für 500 GB dauerhaften Speicher

Das sind 150 Dollar pro Monat oder 1800 Dollar im Jahr! Selbst, wenn Du die VM nur ¼ der Zeit nutzt, lohnt sich ein Homeserver nach 1 – 2 Jahren Laufzeit.

Option 1: Alten Computer oder Laptop aufbereiten

Viele haben bei sich zu Hause einen alten Laptop herumfliegen, welcher Staub fängt.

Ein Staubsauger und ein leichtes Linux verwandeln die totgelaubte Kiste in Deine erste Cloud. Nehmen wir mal an, Du hast einen alten Computer mit:

  • 4 Kernen
  • 8 GB RAM
  • einer kleinen SSD (40 GB)
  • 500 GB HDD herumfliegen
  • Neupreis 200 – 300 €

Selbst bei 100 € Betriebskosten (Strom und Festplatten) sparst Du viel Geld.

Option 2: Gebrauchten Standard-Computer kaufen

In der Regel reichen Anfängern ein Standard-Computer aus. Viele Unternehmen werfen alle 3 Jahre ihre Computer auf den Gebrauchtmarkt. Die gebrauchten Business-Laptop gewinnen keinen Schönheitspreis, aber sind 3 Jahre auf Fehlerfälle erprobt, robust und nur noch ein Bruchteil des Preises wert.

Auf einige Online-Verkaufsplattformen kannst Du professionelle Hardware kaufen, die Admins in echten Rechenzentren ausmustern. Im Gegensatz zu der Hardware, die Du als normaler Konsument kaufen solltest, ist die Server-Hardware sehr leistungsstark, gut erweiterbar, laut, stromhungrig und langlebig.

Option 3: Neue Standard-Hardware

Schraube die neuen Komponenten zusammen oder lasse diese zusammen schrauben. Du kannst auch Deinen frisch gekauften Desktop-Computer als Server nutzen und so Lärm, Hitze und Kabelwirrwarr in einen anderen Raum verbannen.

Option 4: Server Hardware gebraucht oder neu kaufen

Neue (oder gebrauchte) Server Hardware halte ich für Homeserver als ungeeignet, solange Du nicht einen öffentliche, strak genutzten Service betreibst. Server Hardware braucht viel Energie (€€€), ist extrem laut und ist voll gestopft mit proprietärer Hardware und Schnittstellen. Du kannst auf ebay günstig Hardware schießen, welche stark veraltet ist und 6000+ h von Arbeitsstunden auf den Buckel hat.

Falls Du wirklich Serverhardware anschaffen willst, weil Du die Leistung brauchst, solltest Du einen passenden separierten Raum mit Kühlung und Schalldämmung vorbereiten. Im Sommer wirst Du sonst in Deiner Wohnung bei 67 Grad gebacken.

Was brauche ich nicht?

Überlege Dir auch, welche Aufgaben der Server nicht erfüllen soll. Damit reduzierst Du Deine Start-Kosten. Solche Entscheidungen können folgende sein:

  • Videoschnitt und Games sind für mich uninteressant → keine Grafikkarte notwendig
  • 1 – 10 Personen verwenden den Server → 64 Kernen sind zu viel, lieber 4 schnelle Kerne kaufen
  • Dein Laptop kann nur 1 Gigabit pro Sekunde verarbeiten, dann brauchst Du keine 10 Gigabit Netzwerkkarte.

Rüste Dich für die Zukunft

Bevor Du Dir Gedanken über die Hardware machst, solltest Du Dir überlegen, was Du mit dem Server vorhast. Plane genügend Kapazitäten ein …

  • der Computer Upgrade-bar ist (RAM Slots wechselbar, CPU wechselbar)
  • potente Anschlüsse (Thunderbolt 2/3/4, PCIe Slots / M.2 mit genügend Lanes)
  • die Architektur flexibel ist (x86 für mehr Software, ARM weniger …)
  • genügend Platz für Festplatten vorhanden ist

Freie RAM-Slots, SATA- oder PCIe-Anschlüsse bieten Dir Raum zur Erweiterung. Falls Du Deine Cloud auch Game-fähig sein soll, dann installierst Du eine neue Grafikkarte ohne Dir einen neuen Computer kaufen zu müssen.

Ein Homeserver ist doch nur was für Nerds?

Dein erster Homeserver gibt Dir eine sehr gute Gelegenheit, um viel über die Computer zu lernen und selbst Admin zu sein.

Steffen Lippke

Auf der anderen Seite musst Du diese Aufgaben erledigen, damit Dein Homeserver sicher bleibt und Du keinen Datenverlust erleidest. Du kannst diese Aufgaben dauerhaft oder temporär an einen Dienstleister weitergeben.

Full Service vs. Selbst gemacht

Je mehr Du sparen willst, desto mehr Aufwand musst Du hineinstecken. Fertig konfigurierte, zusammengeschraubte Systeme bieten Dir die Hersteller mit einem Wartungsservice an. Das ist teurer, aber Du musst Deine privaten Fotos nicht in einer öffentlichen Cloud auf unbekannten Server vergammeln lassen.

Bei Deinem Homeserver hast Du die volle Kontrolle, bist aber verantwortlich für Deine Datensicherheit. Wenn Du keine Lust, keine Zeit oder kleine Lernbereitschaft hast Dich damit zu beschäftigen, kannst Du Support buchen oder ein „Out-Of-The-Box“-Systeme wählen.

Der große Vorteil ist, dass Du weißt, …

  • 1. wo Deine Daten sich befinden.
  • 2. dass die Anwendung professionell geschützt ist
  • 3. dass Du von allen Vorteile (siehe oben) profitierst

Im Urlaub oder in der Nacht kannst Du Dein System ausschalten, damit Du Strom sparst und ein Hack in der Nacht nicht möglich ist.

Das Sicherheitsrisiko

Wenn Du Dich nicht um Deinen Server kümmerst, dann bist Du ein einfaches Hacking-Ziel. Wenn Du ein Bastler, Nerd oder neugieriger Mensch bist, starte mit den folgenden Tipps:

  • Auto-Updates: Aktiviere automatische Updates. Der Computer bleibst sicher, auch wenn Du im Urlaub bist.
  • Automatische Backups + offline Backups: Sichere Deine Daten regelmäßig. Festplatten können ausfallen oder Malware Deine Daten löschen.
  • Sichere Konfigurationen: Informiere Dich, wie Du die Software absichern kannst (hardening).
  • Isolation / nur über VPN erreichbar: Nur Du brauchst Zugriff auf Deine Cloud. Wenn Du Datei teilen, willst, kannst Du eine öffentliche Cloud nutzen.

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