Das PDF stirbt! 10 Gründe für Niedergang + Alternativen

PDF Stribt

Das PDF stirbt!

Der folgende Beitrag erklärt Dir, warum diese Aussage stimmt und zeigt Dir Alternativen auf, die Du heute schon nutzen kannst.

Beginnen wir!

Warum war das PDF so beliebt?

Warum PDF
Warum PDF

Im Jahr 1993 führte das Unternehmen Adobe die Portable Data File (PDF).

Seit 2006 ist das PDF ein Open Source Standard und bleibt bis heute ein beliebtes Format. In den letzten Jahren gerät das PDF als Industriestandard durch bessere Alternativen unter Druck.

Was ist der Grund für den Erfolg zwischen 1993 und 2010? Das PDF erlaubt, dass ein Dokument auf allen Geräten gleich erscheint. Das hört sich nicht spannend an. Vor 1993 kämpften viele Computernutzer damit ein Text-Dokument zu erzeugen, welches auf dem Computer wie im gedrucktem Format gleich aussieht.

Ein Layout interpretierten Windows, Macintosh, Drucker und Linux unterschiedlich. Ein Dokument sah auf jedem Gerät anders aus, weil z. B. fehlende / andere Schriftarten den Text verschoben.

Steffen Lippke

Das PDF-Format bietet eine Formular-Funktion an, um das Ausfüllen zu erleichtern. Du kannst PDFs kommentieren oder mit Zeichnungen versehen.

Notizen in PDFs
Notizen in PDFs

Heute bieten viele bekannte Programme einen Export als PDF an, damit Nutzer eine „layoutfeste Kopie“ an Dritte senden können. Je mehr PDFs erzeugt wurden, desto mehr nutzten PDF-Reader und die Zusatzprogramme.

10 Gründe, warum das PDF stirbt

#1 Jede Veränderung nervt

Ein PDF ist ein Schnappschuss Deiner Arbeit. Wenn Du einmal ein PDF aus einem Text-Dokument erstellt hast, dann machen Änderungen an dem PDF keinen Spaß mehr. Der Markt bietet tausende Tools (für viel Geld), die PDFs (unter bestimmten Voraussetzungen) bearbeiten können.

Komfortabel und offen ist das nicht.

#3 Nicht für Displays gedacht

Im Jahr 1993 nutze kaum jemand Tablets, Smartphones, Smartwatches oder andere Bildschirme. Adobe konziperte das PDF-Format nicht für Displays.

Seit 2010 sind wir ständig am Scrollen, Schieben und Vergrößern, wenn wir ein PDF lesen. Du brauchst Adleraugen für das Lesen auf Smartphone und auf Tablets, passt die Seite nie vollständig darauf. Das PDF kann verschiedene Formate zu mixen – quer / hochkant, A4, A5, A1.

#3 Schlecht für Bots zu lesen – Schlechtes Ranking

Suchmaschinen hassen PDFs. Unsere Suchmaschinen versuchen Wissen einfacher zugänglich zu machen, indem der Algorithmus die Texte im Internet Schlüsselwörtern zu ordnet. Suchmaschinen bevorzugen PDFs nicht, weil das PDF-Format mehr einem Bild als einem Text-Format gleicht und eine Text-Extraktion funktioniert nicht immer wie gewollt.

#4 Textmarkierungen + STRG+V scheitern

Hast Du schon mal versucht, einen größeren Absatz aus einem PDF zu markieren und zu kopieren? Das Formatieren danach ist furchtbar! Selbst die professionellen Tools haben dabei ihre Probleme.

#5 Unterschiedliche Version sind komplex

PDF Formate
PDF Formate

Das Format PDF gibt es seit 1993 in verschiedenen Versionen, diese unterstützen verschiedene Funktionen wie Formulare, 3D-Rendering und Textdarstellungen.

Achtung unnötiges Wissen: Die Entwickler haben in dieser Zeit die absoluten Seitengrößen von PDF von wenigen Metern auf 378 km – 15,000,000 Inch angehoben!?

https://www.cadzation.com/help/pdfpagesize.htm

Nicht jeder PDF-Reader unterstützt jede Version. Dies macht eine Verteilung schwierig.

#6 Unterschätzte PDF Malware

Glaubst Du, Dokumente können keine Malware enthalten? Das PDF-JavaScript und PDF-Trojaner beschenken Dich mit Malware. Einige IT-Sicherheitsforscher zeigen Dir Wege auf, wie Du ein PDF zur Malware-Verteilung nutzen kannst.

#7 Wir haben ein Datenleck!

PDFs bestehen nicht nur aus einem 1:1 Bild, sondern die Rendering Engine genierten Buchstabe für Buchstabe und zeichnet Formen und Farben.

Was ein menschlicher Betrachter nicht sehen kann, kann eine Software mit einer Text-Extraktion lesen: Ein schwarzer Balken über einem Text macht den Text für einen Leser unkenntlich, aber der Text ist noch im Roh-Format erhalten.

#8 Hohe Komplexität – einfach geht anders

Jeder Programmierer, der sich an die PDF-Generierung heranwagt, stellt schnell fest, dass er eine Bibliothek braucht, die eine PDF erstellt. Das Programmieren ist nicht eine alltägliche Nebensache, sondern bringt viele Eigenarten mit sich, die sich von z. B. der CSS-Boxing-Idee massiv unterscheidet.

#9 Fixiertes Design – Individuell?

Du bist ein Dark-Mode- oder Sepia-Mode-Fan? Dann meidest Du auch PDFs. Ein guter Reader invertiert Dir den Text, aber auch die Grafiken. Andere Lese-Modi wie ein Sepia-Ton, große Schrift, andere Schriftarten usw. zerstören die PDFs.

#10 Rückumwandlung ist schwierig

Wenn Du nur das PDF zur Verfügung hast, quälst Du Dich mit Umkehrung in das Ursprungsformat oft ab und das Ergebnis ist nicht zu 100 % sauber. Kostenlose Tools und zahlungspflichtige Tools helfen Dir nicht immer.

3 würdige PDF Nachfolger

HTML: Die Hypertext Markup Language ist der Standard, welche den Inhalten im Web ein Grundgerüst gibt. Jeder kann in Kombination mit CSS responsive Inhalte schaffen, die ein PDF-Layout in der Dynamik übertreffen können. Die Rückkonvertierung in das Ursprungsformat ist einfach, weil HTML ein offenes, lesbares Format ist. In vertretbarer Zeit kann eine nicht-technisch begabte Person, die Syntax verstehen und Dokumente modifizieren.

Lese jetzt mein HTML-Tutorial

Markdown: Wenn für Dich HTML einfach ist, dann ist das Format Markdown für Dich ein Kinderspiel.

Markdown ist cool
Markdown ist cool

Eine einfache Text-Datei mit Symbolen wie # Überschriften **fetter Text**, > Zitate, – durchgestrichen – können Texte formatieren und diese als Fließtext auf allen Geräten sichtbar machen. Die Konvertierung in HTML ist ein Kinderspiel und etwas CSS schafft ein individuelles Aussehen.

Lese jetzt den Joplin / Markdown Guide

EPUB: Der E-Book-Standard EPUB definiert, wie E-Books formatiert sein sollen. Alle Bilder und Formatierungen sind für den Text-Reflow optimiert.

Du kannst EPUB auf jedem Display in verschiedenen Schriftgrößen lesen. E-Books gilt als der flexibelste Standard, welcher sich auf großen und kleinen Displays in verschiedenen Schriftarten und Farb-Themen darstellen lässt.

Was sind die Nachteile der Nachfolger?

Kein einheitliches Design: Das PDF-Format ist eine gute Wahl, wenn Du ein einheitliches, starres und layoutfestes Design brauchst. Beginne und erstelle ein Dokument in einem offenen Format und wähle das PDF für den Druck am Ende aus. Publiziere die offene Version, damit jeder seinen Lieblingslese-Modus darauf anwenden kann.

Mehrere Dateien notwendig: Das PDF bündelt alle Bilder, Texte, Abschnitte und Überschriften in einem Paket zusammen und ermöglicht eine einfachere Handhabung. Markdown und HTML Projekte sind dagegen in viele kleine Dateien gesplittet (deshalb sind diese Formate offen). Nutze Notiz-Ablagesysteme wie Joplin für Markdown oder WordPress für HTML-Seiten, um diese sinnvoll und strukturiert zu verwalten. Der EPUB-Standard auf der anderen Seite bietet als Archiv-Format eine einfache Handhabung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Jeden Monat teile ich mit Mitgliedern
4 neue praxisnahe Tutorials (je 1000+ Wörter).


Trage Deine Mail, damit Du
Deine Coding + Hacking Skills erweitern kannst!

Die Webseite nutzt nur technisch notwendige Cookies.